Samstag 20. September 2008

 

 

 

 

 

Ersatzzug für den Eurocity 103

 

 

 

 

Wegen einer Grossdemonstration in Köln, bei welcher unter anderem auch die Bahngeleise beim Kölner Hauptbahnhof besetzt wurden, traf der Eurocity 103

mit 50 minütiger Verspätung im Grenzbahnhof Basel SBB ein. Der EC 103 wurde daraufhin nur noch bis Zürich HB geführt und war auf dem Streckenabschnitt von Zürich HB - Chur ausgefallen.

 

Von Basel SBB via Zürich HB nach Chur verkehrte in der Fahrlage des EC 103 rechtzeitig der Ersatzzug 34703, allerdings nicht gerade mit EC würdigem Wagenmaterial....

 

Aus einer Meldung der Bundespolizei war auch noch folgendes zu entnehmen:

Unbekannte Täter haben am frühen Samstagmorgen auf der Eisenbahnstrecke zwischen Troisdorf und Köln eine Signalanlage der Deutschen Bahn in Brand gesetzt. Der Streckenabschnitt war für die Ermittlungen bis 9:30 Uhr gesperrt worden. Betroffen waren die ICE-Strecke Köln - Frankfurt sowie die Schnellzugs-, S-Bahn- und Güterzugstrecke zwischen Troisdorf und Köln. Die Bundespolizei ermittelt wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Ein Zusammenhang mit dem "Pro Köln-Kongress" liegt nach Auskunft der Kölner Polizei nahe. Ermittlungen in diese Richtung sind aufgenommen worden.

 

Mehr dazu am Schluss dieses Berichtes

 

 

 

 

In Pfäffikon (SZ) war auch der Ersatzzug als "EC" angeschrieben

Copyright und Foto: M. Huber   © www.eisenbahn-huber.org


 

Der Ersatzzug 34703 bei der Einfahrt in den Bahnhof Pfäffikon (SZ)

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Der Ersatzzug 34703 in Pfäffikon (SZ)

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Die Komposition des Ersatzzuges 34703:

 

Fahrrichtung Zürich HB - Chur:

 

BDto       50 85 82-33 971-1
B (NL)     50 85 20-34 568-9
B (NL)     50 85 20-34 618-2
A (NL)     50 85 18-33 583-3
A (NL)     50 85 18-33 543-7
B (r)        50 85 20-34 629-9
B (NL)     50 85 20-34 506-9
B (r)       50 85 20-34 624-0
Lok         Re 4/4 II     11198

 

 

 

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Der Ersatzzug 34703 bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Pfäffikon (SZ)

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Ein Bericht aus dem "Kölner Stadtanzeiger":

 

 

Den Grund für die Verspätung des EC 103 und als Folge dessen

die  Führung   des   Ersatzzuges  34703  von  Basel SBB - Chur

konnte  man  unter  anderem  im "Kölner Stadtanzeiger" lesen 

 

 

Zum Bericht

 

 

Extremismus
Köln hat sich gewehrt


Von Andreas Damm, Helmut Frangenberg, Thorsten Moeck, Peter Berger und Detlef Schmalenberg, 19.09.08, 10:03h, aktualisiert 20.09.08, 18:34h
Der Spuk ist vorbei: Die Pro Köln-Anhänger haben die Stadt verlassen oder sind in ihre Fraktionsräume geflüchtet. Die Kölner hätten erfolgreich gezeigt, dass die die Rechten nicht in der Stadt haben wollen, so OB Schramma. Die legendäre AG Arsch huh gab zum Abschluss ein Konzert vor dem Gürzenich.

Jürgen Zeltinger, Anke Schweitzer von LSE und BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken während des Arsch-huh-Finales vor dem Gürzenich. (Bild: Worring)
Köln - 16.15 Uhr, Heumarkt: Die Polizei hebt die Sperrung des Heumarktes auf. Nach dem Auftritt von BAP geht das Konzert vor dem Gürzenich mit einem Arsch-huh-Revival und dem gemeinsamen Auftritt aller Bands zu Ende.

15.30 Uhr, Gürzenich: Party pur an der Bühne vor dem Gürzenich. Brings spielen, diesmal unterstützt von Vater Rolli Brings: "Pro Köln hat mich gezwungen, aus dem Ruhestand zurückzukehren", sagt er. Anschließend kommt Gentleman auf die Bühne und heizt dem Publikum ein. Das hat sich allerdings inzwischen deutlich dezimiert, viele sind nach Hause gegangen, derzeit harren noch rund 6 000 bis 7 000 aus.


Fotoline: Konzert gegen Rechts [18 Bilder]

15 Uhr, Heumarkt: Der Heumarkt ist noch immer gesperrt, die Pro Köln-Funktionäre haben sich mit einigen Sympathisanten in ihre Fraktionsräume in der Markmannsgasse zurückgezogen. Das Gebäude wird von der Polizei bewacht. Eine Gruppe von rund 30 Neonazis ist von der Polizei unter die Deutzer Brücke geleitet und dort eingekesselt worden. Dies geschehe zu ihrem Schutz, sagt ein Polizeisprecher. Sie sollen später aus der Innenstadt gebracht werden. Auch etwa 500 Linksautonome sind von der Polizei eingekreist. Aus dieser Gruppe heraus seien Beamte an einer Sperrung bedrängt worden, so die Polizei. "Es kann sein, dass es da zu Festnahmen kommt."

In die Altstadt kehrt langsam das normale Leben zurück: die Wirte haben ihre Tische herausgestellt und warten darauf, dass sie wieder Bier ausschenken können. Erste Reisegruppen schlendern über den Heumarkt.

Manfred Rouhs, der für Pro Köln im Kölner Stadtrat sitzt, kündigt im WDR an, man werde gegen das Kundgebungsverbot vor dem Verwaltungsgericht klagen. Der geplante sogenannte Anti- Islamisierungskongress könne dann möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt doch noch stattfinden.

13.30 Uhr, Gürzenich: Die Höhner, Zeltinger und die Kölner Band Klee sorgen für Konzertstimmung vor dem Gürzenich, bei den 50 000 Zuschauern stellt sich so etwas wie Karnevalsstimmung ein. "In Köln ist alles immer ein bisschen wie Fastelovend", sagt Henning Krautmacher von den Höhnern. Einen Widerstand in dieser Form könne man nur in Köln organisieren, keine andere Stadt habe das so drauf. Am Kundgebungsort wird für 10 Euro bereits die neue Arsch-huh-CD verkauft.

Zwischen den Liedern gibt es immer wieder Redebeiträge. Ditib-Geschäftsführer Mehmet Yildirim bedankt sich bei den Kölnern für ihre Unterstützung. "Ich freue mich über ihre zahlreiche Erscheinung", sagt er in einem Versprecher und bringt damit das Publikum zum Lachen. Kabarettist Wilfried Schmickler bedankt sich bei den Polizisten: Sie seien zwangsweise zwischen die Fronten geraten, hätten aber ihre Aufgabe sehr gut gemacht.

SPD-Oberbürgermeisterkandidat Jürgen Roters wird in seiner Rede deutlich: Pro Köln sei mit dem Versuch, von Köln aus eine neue Sammlungsbewegung der Rechten in Europa zu gründen gescheitert. "Sie werden es in anderen Ländern Europas wieder versuchen. Deshalb rufen wir nach Mailand, Sofia, Paris: nehmt euch ein Beispiel an Köln. Faschisten bleiben Faschisten, Rassisten bleiben Rassisten. Viva Colonia."


Fotoline: Demonstration gegen Pro Köln [47 Bilder]

13.30 Uhr, Flughafen Köln-Bonn: Die seit dem Morgen in einer öffentlichen Lounge im Terminal 2 ausharrenden "Pro Köln"-Anhänger erhalten Hausverbot. Der Flughafen wurde vom Aufmarsch der Rechten überrascht. "Zuerst waren nur etwa 30 bis 50 Anhänger des 'Kongresses' hier, die mit dem Flugzeug angekommen sind", so Walter Römer, Pressesprecher des Flughafens. Als klar wurde, dass die Rechten durch die gestörte S-Bahn-Linie am Flughafen festsaßen, trafen zwei Busse aus Belgien mit "Vlaams Belang"-Anhängern ein. Nach einer improvisierten Pressekonferenz der Rechten erteilt der Flughafen das Hausverbot, die Versammlung löst sich auf, die Belgier steigen wieder in ihre Busse.

13 Uhr, Heumarkt: Um kurz vor eins beendet die Polizei die Kundgebung endgültig, gerade bevor Mario Borghezio, Europaparlamentarier für die rassistische Lega Nord aus Italien, das Wort ergreifen will. Manfred Rouhs schimpft über die "Unverschämtheit". Nach dem Verbot der rechten Kundgebung wird damit begonnen, die Bühnen-Aufbauten auf dem Heumarkt abzubauen.

12.30 Uhr, Flughafen Köln-Bonn: 200 bis 300 Anhänger von "Pro Köln" befinden sich im Terminal 2 des Flughafens und beraten ihr weiteres Vorgehen. Sie sitzen fest, da die Bahnverbindung durch Gegendemonstranten blockiert wird. Die Rechten halten Transparente und Schilder hoch, die sich zum Beispiel gegen die geplante Kölner Moschee richten. Anwesend sind auch Anhänger der ultrarechten belgischen Partei "Vlaams Belang" sowie Markus Beisicht, Chef der rechtsextremen Pro-Bewegung. Beisicht glaubt noch nicht an ein Verbot der Kundgebung auf dem Heumarkt: "Der Polizeipräsident soll mir die einstweilige Verfügung persönlich in die Hand geben."

12.10 Uhr: Die Kölner Polizei untersagt die Kundgebung auf dem Heumarkt. "Denn die Sicherheit der Kölnerinnen und Kölner hat oberste Priorität", heißt es in der Pressemitteilung, die die Redaktion erreicht. "Polizeisprecher Wolfgang Baldes: "Es hätte eines großen und massiven Einsatzes der Polizei bedurft, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang mussten wir bewerten, ob diese Veranstaltung um jeden Preis stattfinden muss."

Manfred Rouhs hält in diesem Moment noch seine Eröffnungsrede. Die Polizei will die Veranstaltung, die von tausenden Linksautonomen verfolgt wird, "behutsam" auflösen. "Wir können die Pro Köln-Anhänger jetzt nicht einfach vom Platz schicken", so eine Sprecherin der Polizei.

12 Uhr, Gürzenich: Auf den Bühnen am Roncalliplatz und in der Gürzenichstraße gehen die Gegendemonstrationen weiter. Für das "Arsch huh"-Konzert haben die Höhner einen ihrer Hits zum Protest-Song umgeschrieben: "Die Blockade geht weiter, kein Nazi kommt durch" lautet jetzt der Text. Auf der Bühne am Gürzenich spricht anschließend Konstantin Neven DuMont über die Rolle der Medien im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Die Strategie, die Gruppierung "Pro Köln" vor dem Kommunalwahlkampf 2004 zu ignorieren, sei falsch gewesen, sagt der Geschäftsführer des Verlags M. DuMont Schauberg. Über die "Ewiggestrigen" müsse ausführlich berichtet werden. Neven DuMont lobte den Einsatz von Kölner Kirchen, Gewerkschaften und anderer gesellschaftlicher Gruppen, die mit Anzeigen zum Protest gegen Rechts mobilisiert haben: "Die Welt schaut heute auf Köln".

12.00 Uhr, Heumarkt: "Pro Köln"-Geschäftsführer Manfred Rouhs betritt den Heumarkt und eröffnet die Kundgebung. Er ahnt nicht, dass die Polizei im selben Moment schon dabei ist, die Verfügung zum Verbot der Veranstaltung vorzubereiten. Statt der angekündigten hunderten "Pro Köln"-Anhängern stehen nur 40 bis 50 Rechte auf dem Heumarkt. Laut Rouhs warten ungefähr 400 "Pro Köln"-Anhänger am Flughafen Köln-Bonn - die S-Bahn-Linie ist von Gegendemonstranten blockiert worden, die Rechten sitzen fest. Die Polizei hat den "Kongress"-Teilnehmern geraten, am Flughafen zu bleiben und sich nicht auf den Weg in die Stadt zu machen. Doch Manfred Rouhs ist sich trotzdem ganz sicher, dass er bald Verstärkung bekommt: "Wir werden hierbleiben, bis unsere Freunde kommen. Vielleicht dauert das auch bis morgen früh." Die Chancen, dass "die Freunde kommen", stehen schlecht. Aber davon hat Rouhs noch keine Ahnung.

11.40 Uhr, Heumarkt: Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" müssen Teilnehmer des sogenannten "Anti-Islamisierungs-Kongresses" auf eigene Verantwortung versuchen, die Kundgebung auf dem Heumarkt in der Altstadt zu erreichen. Es habe im Vorfeld des "Kongresses" der Rechtsradikalen mehrere Aufforderungen an die Organisatoren von "Pro Köln" gegeben, sich mit der Polizei zusammenzusetzen, um über den Zugang zum Heumarkt zu sprechen. Dies sei nicht erfolgt. "Die Kundgebungsteilnehmer müssen jetzt selber sehen, wie sie an den Ort des Geschehens kommen", so ein Polizeisprecher. Ursprünglich war geplant, dass die Kundgebung auf dem Heumarkt um zwölf Uhr beginnen soll. Der Platz ist von der Polizei weiträumig abgesperrt worden.

11.00 Uhr, Heumarkt: Die Stimmung in der Innenstadt heizt sich auf, es kommt zu ersten gewalttätigen Übergriffen. Linke Demonstranten versuchen am Heumarkt und an der Deutzer Brücke, Absperrgitter zu entfernen. Vor dem Maritim werden Beamte durch Linksautonome mit Knallkörpern beworfen, dabei wird ein Polizist im Gesicht verletzt und muss sich ambulant behandeln lassen. In Deutz haben Protestler Pflastersteine gesammelt, offenbar aber noch nicht geworfen. In der Markmannsgasse in Rheinnähe haben Demonstranten versucht, an die Waffen der dort eingesetzten Polizisten zu gelangen. Die Beamten setzten daraufhin Schlagstöcke ein.


10.30 Uhr, Heumarkt: In die Versammlung der linken Demonstranten auf dem Heumarkt kommt Bewegung. Alle Zugänge zum Platz werden inzwischen von ihnen versperrt. Die Straßenbahnlinien von Deutz in Richtung Heumarkt werden ebenfalls von linken Protestlern blockiert. An der Rheinuferstraße, in Höhe des Maritims, treffen sich vermummte Mitglieder des Schwarzen Blocks. Die Polizei ist mit Reiterstaffeln und Wasserwerfern vor Ort.

Unbekannte Täter haben am frühen Samstagmorgen auf der Eisenbahnstrecke zwischen Troisdorf und Köln eine Signalanlage der Deutschen Bahn in Brand gesetzt. Der Streckenabschnitt sei für die Ermittlungen bis 9:30 Uhr gesperrt worden, teilte die Bundespolizei mit. Betroffen seien die ICE-Strecke Köln - Frankfurt sowie die S-Bahn- und Güterzugstrecke zwischen Troisdorf und Köln. Die Bundespolizei ermittelt wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Ein Zusammenhang mit dem "Pro Köln-Kongress" liegt nach Auskunft der Kölner Polizei nahe. Ermittlungen in diese Richtung seien aufgenommen worden.

Samstag 9.30 Uhr, Roncalliplatz: Witich Rossmann von der Initiative „Köln stellt sich quer“ eröffnet den Protesttag gegen den so genannten „Anti-Islamisierungskongress“ auf dem Roncalliplatz. Bei strahlendem Sonnenschein haben bereits Tausende den Weg in die Stadt gefunden. In der Gürzenichstraße, wo die Bühne für das Arsch-huh-Konzert steht, gibt es um diese Zeit bereits kein Durchkommen mehr.

Die Tommy-Engel-Band macht den Auftakt. Oberbürgermeister Fritz Schramma begrüßt vor der Bühne die Vertreter der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), die in Ehrenfeld die neue Moschee bauen wollen. Er sei „stolz auf die Kölner“, sagt Schramma. Stolz darauf, dass der Protest gegen die Rechtsextremen aus ganz Europa in Köln „einen derart fruchtbaren Humus“, finde. "Danke, dass Ihr hier seid! Danke, dass Ihr unsere Stadt nicht den Ausländerfeinden und Rechtsextremen überlasst! Danke, dass Ihr ein Zeichen setzt für Toleranz und friedliches Miteinander!"

In ähnlicher Weise äußert sich auf SPD-Oberbürgermeister kandidat Jürgen Roters. Der Protest in Köln habe deshalb besondere Bedeutung, weil er sich gegen die Be strebungen richte, dass Rassisten in ganz Europa versuchten, sich zu sammenzuschließen. Es sei „sehr ermutigend“, dass viele Rechtspopulisten ihre Teilnahme in Köln von vornherein abgesagt hätten, weil man ihnen von vornherein deutlich klar verstehen gegeben habe, dass sie in Köln nicht erwünscht sind. „Das hat Wirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus.“


Natürlich erinnert vieles an das legendäre „Arsch huh“-Konzert auf dem Chlodwigplatz aus dem Jahre 1992. Auch Karl-Heinz Pütz, da mals Mit-Organisator, beschwört von der Bühne den Mythos von da mals. „Das ist lange her, aber ich finde, wir sind alle jünger gewor den.“ Über dem Roncalliplatz steht ein Polizeihubschrauber. „Der guckt auf uns herunter“, sagt Tommy En gel, bevor seine Band die Trude-Herr-Song „Die Stadt“ anstimmt

Die Nacht war friedlich

Samstag, 8.00 Uhr: In der vergangenen Nacht hatten Gegner des "Anti-Islamisierungskongresses" versucht, den Heumarkt zu besetzen. Dieser war von Hundertschaften der Polizei allerdings abgeriegelt worden. Mit mehreren hundert Einsatzkräften war die Polizei in der Nacht auf dem Heumarkt vertreten. Insgesamt wurden 30 Verwarnungen ausgesprochen, festgenommen wurde niemand. Einige Feuerwerkskörper wurden geworfen, Glasscheiben gingen zu Bruch. Die Beamten sprechen von "gereizter Stimmung" unter den Demonstranten, ansonsten blieb die Nacht friedlich.

Gespannte Ruhe hatte abends am Heumarkt geherrscht: Der zentrale Platz in der Altstadt, auf dem die rechtsextreme "Pro Köln" ab Samstag, 12 Uhr ihre Kundgebung abhalten will, war von der Polizei mit Absperrgittern und Einsatzkräften hermetisch abgeriegelt worden. Am südlichen Ende des Heumarktes, etwa ab dem "Brauhaus zur Malzmühle", hatten sich rund 2.000 linke Gegendemonstranten versammelt. Die Menschenmasse staute sich die Straße "Mühlenbach" in Richtung der Nord-Süd-Fahrt herunter.

Zahlreiche Demonstranten waren mit Rucksack und Isomatte angereist. Offenbar entschlossen, den Heumarkt zu besetzen - was die Polizei verhinderte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein weiterer Bericht aus dem "Kölner Express":

 

 

Kölner Express

 

16:00 Uhr: Inzwischen leert es sich deutlich in der Stadt. Nach dem Abzug der Rechten ist die Mission erfüllt. Einzig vor der Bühne am Gürzenich läuft noch die große Party.

15:18 Uhr: Der Spuk ist vorbei: Die Rechten verschwinden vom Heumarkt: Unter massivem Polizeischutz werden die "Pro Köln"-Anhänger vom Platz geführt. Sie flüchten sich jetzt in die Fraktionsräume von "Pro Köln" in der Markmannsgasse.

13:52 Uhr: Auf dem Heumarkt wird gepackt. Die "Pro Köln"-Anhänger bauen gerade ihre Bühne ab, verfrachten alles in Laster. Wie sie hier vom Platz kommen werden ist noch immer unklar.

13:46 Uhr: Rings um den Heumarkt hat sich inzwischen in der ganzen Stadt die Kunde verbreitet, dass die Kundgebung abgeblasen wurde. Jubelschreie, Applaus und Freude dröhnten durch die Straßen der Altstadt.

13:32 Uhr: Aufbruchstimmung am Flughafen: Nachdem die Bahntrasse von Gegendemonstranten blockiert ist, sehen die "Pro Köln"-Anhänger, die hier seit dem Morgen festsitzen, keinen Weg mehr in die City - sie fahren jetzt nach Hause.

13:17 Uhr: Auf dem Heumarkt herrscht derzeit Ratlosigkeit. Die Rechten stehen noch immer hier rum, keiner weiß, wie sie nun da weg kommen sollen. Derweil ist der Heumarkt und die gesamte Innenstadt weiter mit Gegendemonstranten überfüllt.

13:32 Uhr: Oberbürgermeister Fritz Schramma zeigte sich erleichtert über die Absage der Kundgebung: "Heute hat Köln gewonnen!" Trotzdem verurteilte Schramma die gewalttätigen Ausschreitungen.

12:58 Uhr: "Pro Köln"-Chef Manfred Rouhs ist weiter auf dem Heumarkt und redet mit Pressevertretern. Er und die anderen "Pro Köln"-Anhänger sollen demnächst angeblich unter dem Maritim entlang mit Bussen abtransportiert werden.

12:55 Uhr: Auf dem Heumarkt baut sich nun die Polizei auf und bereitet die Räumung vor. Die Unterlassungsverfügung, mit der die Kundgebung verboten wird, wurde eben zugestellt.


Hier das Video von den Demonstrationen gegen rechts:

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12:41 Uhr: Die Polizei in einer Stellungnahme zum Verbot der Kundgebung: "Die Sicherheit der Kölnerinnen und Kölner hat oberste Priorität!"

12:29 Uhr: Nun soll der Heumarkt demnächst geräumt werden.

12:14 Uhr: Die Polizei hat die Kundgebung soeben verboten. Grund: Die Beamten können nicht für die Sicherheit der Rechten garantieren. Somit fällt auch dieser Teil des rechten "Kongresses" ins Wasser!

12:13 Uhr: Die "Pro Köln"-Veranstaltung auf dem Heumarkt ist ABGESAGT!

12:01 Uhr: Gründe für die Leere auf dem Heumarkt: Linke Demonstranten haben das Gebiet um den Heumarkt großräumig abgedichtet, alle Zufahrtstraßen blockiert. Und auch auf dem Flughafen sind die Demonstranten aktiv: Sie haben die Abfahrtstraßen vom Flughafen blockiert, hier sitzen nun rund 100 Rechte fest.

12:00 Uhr: Am Heumarkt soll jetzt die "Pro Köln"-Kundgebung starten. Allerdings sind gerade mal 30 Sympathisanten vor Ort. Trotzdem betritt "Pro Köln"-Chef Manfred Rouhs die Bühne. Er sagt, man warte so lange, bis sich hier Tausend Anhänger versammelt haben - und wenn das den ganzen Tag dauert.

11:42 Uhr: Mit "Echte Fründe stonn zesamme" haben die Höhner das Konzert eröffnet - ein absolut passender Song für diesen Zusammenhalt gegen rechts.

11:41 Uhr: Auf der Gürzenichbühne spielen jetzt die "Höhner", damit ist das "Arsch huh"-Konzert eröffnet. Die Band will so laut spielen, wie nie. Es soll das lauteste Konzert der Welt werden. Damit man die Rechten nicht hören kann.

11:23 Uhr: Im krassen Gegensatz zur tollen Stimmung auf dem Roncalliplatz heizt es sich aber in der Altstadt immer mehr auf. In der Marmanngasse haben Demonstranten versucht, Polizisten ihre Waffen abzunehmen. Die Beamten wehrten sich mit Schlagstöcken.

11:16 Uhr: Die Stimmung in der City ist weitgehend friedlich - trotz einiger vereinzelter Steinewerfer. Bleibt zu hoffen, dass es so bleibt. In einer knappen Dreiviertelstunde soll die Kundgebung von "Pro Köln" stattfinden.

11:12 Uhr: Gegendemonstranten verstopfen die engen Gassen der Altstadt und singen: "Hier kommt keiner durch!"

11:03 Uhr: Im Bereich Hauptbahnhof, Gürzenich und Heumarkt sollen linke Autonome mit Steinen auf Polizisten und friedliche Demonstranten geworfen haben! Unser Reporter Robert Baumanns: "Die Polizei hat mich nur widerwillig durchgelassen und mir mehrfach gesagt, dass ich auf mich aufpassen soll."

10:58 Uhr: Die Polizei hat den Aufgang zur Hohenzollernbrücke auf der Deutzer Seite abgesperrt. Hier darf kein Demonstrant mehr lang. Grund: In der Innenstadt fliegen die ersten Steine!

10:57 Uhr: Hektik in Deutz: Aus Richtung Hohenzollernbrücke rennen Beamte in voller Abwehrmontur in Richtung Deutzer Bahnhof.

10:49 Uhr: Und auch in den KVB-Bahnen ist es brechend voll. Unsere Reporter berichten von überfüllten Bahnsteigen und zum bersten gefüllten Straßenbahnen. Die ganze Stadt ist unterwegs - dabei ist schon jetzt kaum noch Platz in der Stadt.

10:33 Uhr: Derweil hat das große "Arsch huh"-Konzert begonnen. Die Thommy-Engel-Band spielte und Oberbürgermeister Fritz Schramma begrüßte die Anwesenden. Er sei stolz auf die Kölner, sagte Schramma und zeigte sich begeistert.

10:31 Uhr: Der erste Zwischenfall wird vom heumarkt gemeldet: Ein Polizist wurde verletzt, als ihm ein Knallkörper vor dem Gesicht explodierte. Ob Rechte oder Linke den Feuerwerkskörper geworfen haben, ist noch unklar.

10:21 Uhr: Rund anderthalb Stunden vor der rechten Kundgebung feiern immer mehr Kölner auf dem Roncalliplatz. Hier ist die Stimmung gut - ein großes Volksfest gegen die Rechten.

10:12 Uhr: Eine kleine Gruppe von "Pro Köln" ist derweil schon eingetroffen. Die rund 25 Rechten wurden mit "Nazis raus"-Rufen begrüßt.

10:11 Uhr: Der Heumarkt selber ist hermetisch abgeriegelt, bis auf eine kleine Gruppe Linksautonomer hat es noch kein Gegendemonstrant hierhin geschafft.

10:04 Uhr: Auch rund um den Heumarkt wird es immer voller. Noch knapp zwei Stunden, bis es hier zur Kundgebung der Rechten kommen soll.

9:52 Uhr: "Arsch huh"-Veranstalter Karl-Heinz Pütz ist überwältigt: Auf dem Roncalliplatz sagt er: "Schön, dass ihr alle da seid! Ich hoffe, dass wir alle dazu beitragen werden, dass Rechtsextreme bei der nachsten Kommunalwahl keine Chance mehr haben!" Donnernder Applaus für Pütz.

9:43 Uhr: Auf dem Roncalliplatz ist derweil die Hölle los. Es ist brechend voll, seit einer Viertelstunde wandern schon die ersten Quer-Steller in Richtung Gürzenich. Hier zeigt sich schon jetzt: Der Zuspruch ist gigantisch, so viele Leute hat kaum einer erwartet!

9:36 Uhr: Erste Sitzblockaden werden rund um den Heumarkt erreichtet: Gegendemonstranten wollen die rechten Vertreter daran hindern, auf den Heumarkt zu kommen.

9:12 Uhr: Später wollen die Gegendemonstranten vom Roncalliplatz in Richtung Heumarkt marschieren, um ihren Unmut gegenüber dem Kongress kund zu tun.

9:00 Uhr: Auf dem Roncalliplatz treffen sich die Gegendemonstranten, die sich gegen den Kongress quer stellen wollen. Auch hier ist Polizei vor Ort. Doch hier, am Dom, ist eher Volksfest-Stimmung. Für die Konzerte am Nachmittag wird gerade schon ein Soundcheck gemacht.

8:45 Uhr: Inzwischen haben sich auch einige Gegendemonstranten in der Altstadt versammelt, einige von ihnen haben Isomatten und Rücksäcke mit.

8:12 Uhr: In der Stadt herrscht immer mehr Betrieb: Die Polizei sperrt den Heumarkt hermetisch ab, will erreichen, dass es nicht zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Gegendemonstranten kommt.

7:00 Uhr: Die Altstadt erwacht: Langsam bauen verschiedene Gruppen ihre Stände und Bühnen auf. Es bleibt aber weitgehend friedlich.